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Am Samstag 6. Mai 2017 fand in Hittnau das dritte gemeinsame Jagdforum von Jagd Zürich und Waldwirtschaftsverband Zürich statt. Es ging beim Jagdforum 2017 um einen weiteren Austausch zwischen Jägern und Forstdienst. Auch das Rotwild war ein Thema.
An der Veranstaltung nahmen gut 60 Personen teil, wovon mehr Jäger als Förster den Weg nach Hittnau fanden. Die kantonale Fischerei- und Jagdverwaltung (FJV) konnte wegen gleichzeitig stattfindenden Weiterbildungen der Jagdaufseher nicht am Jagdforum teilnehmen. Trotzdem wurde es bedauert, dass die FJV an keinem der drei gemeinsamen Jagdforen von Jagd- und Waldseite seit 2015 vertreten war.
Nach den Begrüssungsworten von Christian Jaques, Präsident von Jagd Zürich und Kaspar Reutimann, Präsident Waldwirtschaftsverband Zürich stellte Revierförster Ralf Krummenacker das Forstrevier Päffikon-Hittnau vor. Es reicht vom Pfäffikersee hinauf auf den "Stoffel" auf 930 Meter über Meer. Der Wald gehört vorwiegend Privaten, welche im Forstrevier Pfäffikon-Hittnau als Verein organisiert sind. Die Weisstanne, über welche am Jagdforum viel gesprochen wurde, ist im Forstrevier Pfäffikon-Hittnau vor allem in den höher gelegenen Lagen eine wichtige Baumart.
Zu Beginn wurden an Posten im Wald die Themen "Leitfaden Wald-Wild", Umgang mit Konflikten, "Schlagplanung-Jagdplanung" und "Schutz von verbissgefährdeten Pflanzen / Jagdeinrichtungen" diskutiert. Im Anschluss fand unter Dach ein moderiertes Podiumsgespräch statt.
Als Haupterkenntnis des Weiterbildungsmorgens zeigte sich einmal mehr klar, wenn auch wenig spektakulär: Die gegenseitige, offene, aktive Information ist zentral. Diese Information sollte von Jagd und Forstdienst gegenseitig vermehrt gebracht werden, und nicht geholt werden müssen. Interessen und Anliegen sollen offen und vollständig kommuniziert werden.
Es wurde viel über Wildbestandeszahlen und ihre Erhebung diskutiert. Das Podium war sich indes einig, dass sich die Problematik nicht in der Höhe des Rehwildbestandes, sondern im Zustand der Verjüngung im Wald zeigt. Eine Nulltoleranz von Schäden wurde von den anwesenden Förstern in keiner Weise gefordert. Jagd und Wald sollen vielmehr gemeinsam die Verantwortung übernehmen, unseren Nachfahren sowohl ausgewogene Wildbestände als auch einen nachhaltigen, stabilen Wald zu hinterlassen.
Der Klimawandel bringt dabei beim Waldbau neue Unsicherheiten. Die aus heutiger Sicht klimatauglichsten Baumarten, die Weisstanne und die Eiche, werden vom Wild am liebsten verbissen. Am Podium war auch das Rotwild ein Thema. Es besiedelt zur Zeit den Kanton Zürich von Süden und Osten her. Waldvertreter forderten, dass die Rotwildausbreitung im Kanton gut begleitet werden müsse. Ein Jagdvertreter auf dem Podium meinte, die Kantone Graubünden und St. Gallen hätten das Rotwild nicht in den Griff gekriegt und machte für den Kanton Zürich keine gute Prognose.
Das OK des Jagdforums mit Förster Ralf Krummenacker und seinem Team sorgten für einen reibungslosen Ablauf, für eine gute Infrastruktur und einen Imbiss. Dafür sei ihnen, aber auch den Referenten und dem Podiumsmoderator im Namen der Teilnehmer an dieser Stelle gedankt. Man war sich einig, dass sich auch diese Veranstaltung gelohnt hat.
Mitteilung: Waldwirtschaftsverband Zürich, Geschäftsstelle, 8. Mai 2017