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Stürme können beträchtliche Schäden im Wald anrichten. Betroffen sind oft weniger stabile Wälder wie ältere Reinbestände (das heisst mit nur einer Baumart) oder von Trockenheit geschwächte Bestände. Besonders gefährdet bei uns ist die Fichte (=Rottanne). Die negativen Folgen eines solchen Sturms sind vielfältig. Der Waldeigentümer erleidet wirtschaftliche Schäden (Wertverlust des Holzes, Kosten für die Aufräumarbeiten etc.). Für den Waldbesucher ist in erster Linie die persönliche Sicherheit von Belangen. Gefährlich ist es nicht nur während des Sturmes, sondern auch in der Zeit danach. Geknickte, nicht sichtbar geschädigte oder unter Spannung stehende Bäume können umstürzen. Gebrochene Äste können herunterfallen. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sowie der Forstdienst sind bemüht, solche Gefahren mit grossem Aufwand durch erfahrene Profis beseitigen zu lassen. Aber trotzdem: Der Waldbesuch erfolgt immer auf eigenes Risiko – nach einem Sturm ist erst recht Vorsicht angebracht!
Ein rasches Entfernen des Sturmholzes (vor allem von Fichtenholz) ist aber auch wichtig, weil es ein gefundenes Fressen für den Borkenkäfer darstellt. Der nachträgliche Schaden durch den Käfer kann schnell den Schaden des ursprünglichen Sturmes verdoppeln. Der Borkenkäfer gefährdet immer auch die umliegenden, nicht vom Sturm oder Käfer geschädigten Baumbestände. Vom Sturm beschädigte Fichten müssen darum rasch aus dem Wald abgeführt oder entrindet werden.Eine geräumte Sturmholzfläche wirkt auf den ersten Blick oft erschreckend kahl oder chaotisch. Dieses Bild ändert aber rasch. Innert weniger Jahre wird sich ein neuer Waldbestand etablieren. Denn der Sturm schafft auch Platz und dank mehr Licht können neue Bäume wachsen. Die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer sowie der Forstdienst sind bestrebt, den neuen Wald so zu pflegen, dass eine möglichst grosse Baumartenvielfalt (Mischwald) entsteht. Denn nur ein artenreicher Mischwald ist für die Herausforderungen der Zukunft (z.B. den Klimawandel) gewappnet.
In den letzten Jahren gab es mehrere Winterstürme, die für den Wald weitflächig schädlich waren. Zu nennen wären beispielsweise die Sturmtiefs Burglind (03.01.2018), Petra (03./04.02.2020) und Sabine (10./11.02.2020). Man ist geneigt zu sagen, dass solche winterlichen Sturmtiefs zugenommen haben. Extreme Klimaereignisse wie Hitze- und Kältewellen oder Starkniederschläge haben nachweislich zugenommen und sollen gemäss Prognosen weiter zunehmen. Der Einfluss des Klimawandels auf Winterstürme und extreme Windgeschwindigkeiten ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch unklar. Weitere Informationen zum Thema Wetterextreme verursacht durch die Klimaerwärmung finden Sie auf der entsprechenden Seite von National Centre for Climate Services NCCS des Bundes.
> Sturm und Windwurf: Die Forschung nach Vivian (1990) und Lothar (1999) (Eidg. Forschungsanstalt WSL)> Sturmholz sicher aufrüsten> Sturmschaden-Handbuch (BAFU, 2008)> Wie der Sturm «Burglind» in Trubschachen (Emmental) wütete (Youtube)> Sturmarchiv Schweiz – Regionale Stürme