Verein FSC-Schweiz: Generalversammlung vom 30. März 2012


FSC_zh-sh_off_product.jpgAm Freitag 30. März fanden sich 31 Vertreter, bzw. 67 Prozent der Stimmen zur GV von FSC-Schweiz in Lupfig AG ein. Die Zertifizierungsgruppe Zürich-Schaffhausen ist seit Anfang 2011 Mitglied von FSC-Schweiz und war an der Versammlung auch vertreten.Von den Verantwortlichen war zu vernehmen, dass inhaltlich von FSC-Schweiz zu FSC-international „riesige“ Differenzen bestehen. Der Vorstand beklagte, dass finanzielle Erfolge in der Zentrale in Bonn anfallen würden, die Belastungen dagegen aber dezentral, draussen in den Ländern. Nach wie vor habe die Schweiz bei FSC-international zu wenig Gehör. In der Diskussion um das Jahresprogramm forderten die Organisationen Pro Natura und Greenpeace FSC-Schweiz dazu auf, sich bei FSC-international dafür einzusetzen, dass sich das Label nicht in Hochrisikogebiete wie z.B. Russland oder das Kongobecken ausbreitet, um nicht das Image des Labels zu schädigen. FSC-Schweiz will in der Frage der Verlängerung der Holzschutzmittel den Waldeigentümern und der Holzindustrie organisatorischen und koordinativen Support geben. Die gültigen Ausnahmegenehmigungen für die Verwendung von Holzschutzmittel laufen Mitte 2014 ab. Die anwesenden Vertreter der Waldwirtschaft betonten, dass eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigungen unabdingbar sei. Sie versuchten auch aufzuzeigen, dass der Einsatz der Holzschutzmittel an der Schnittstelle von Waldwirtschaft und Holzindustrie liege. Bei der Verfassung eines Gesuchs ist daher unbedingt die Zusammenarbeit mit der Holzindustrie zu suchen. Zu reden gab die Kommunikationsstrategie. Nach wie vor sind viele Mitglieder, darunter namhafte Grossverteiler, überzeugt, dass der Brand FSC sehr gut ist und hohe Glaubwürdigkeit geniesst. Viele Mitglieder forderten eine offene, ehrliche Kommunikation von FSC-Schweiz. Man solle sich nicht scheuen, auch einmal eine Differenz zu FSC-International in Kauf zu nehmen. Kommuniziert werden soll, was FSC ist, aber auch, was es nicht ist. Das quasi Vorgaukeln einer heilen Welt sei nicht richtig und über die Länge gegenüber den Konsumenten kaum durchzustehen. Das habe der Fall Karelien, der im Kassensturz gezeigt wurde, bewiesen. Finanziell gesehen lebt FSC-Schweiz von der Hand in den Mund. Eigenkapital hat der Verein derzeit keines. 2011 haben einige zahlungskräftige Mitglieder den Verein verlassen. Durch das Herunterfahren von Aktivitäten sollen die Finanzen im Lot gehalten werden.FSC-International verweigert den nationalen Institutionen neu die Verwendung des Markennamens FSC im Namen und fordert auch FSC-Schweiz auf, den Namen anzupassen. Der Vorstand, der in einer Wahl wieder bestätigt wurde, klärt die Anforderungen an den Namen bis zur GV 2013 ab. 

Quelle: Zertifizierungsgruppe Zürich-Schaffhausen, Felix Keller, 2. April 2012

© 2024, WaldZürich, VZF, Redaktion Zürcher Wald