Frankenstärke setzt die Wald- und Holzwirtschaft unter Druck

Seit der Aufhebung des Mindestkurses EUR – CHF im Januar 2015 steht die Schweizer Wald- und Holzwirtschaft noch stärker unter Druck. Ausländische Produkte (Bretter, Balken, Holzwerkstoffe) sind rein wechselkursbedingt um ca. 15% billiger geworden. Als Folge davon mussten auch die Schweizer Anbieter ihre Verkaufspreise absenken und massive Ertrags- und Umsatzeinbussen in Kauf nehmen. Immerhin entwickelt sich aber der Marktanteil des Holzbaus erfreulich und der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft gelang es gemeinsam, durch Preisanpassungen und Kommunikationsmassnahmen, ihre Marktanteile zu verteidigen.
Aufgrund der unverändert schwierigen Marktlage einigte sich die HMK auf Beibehaltung der Preisempfehlungen von August 2015.

Die schweizerischen Sägewerke konnten mit hohen Vorräten an Nadelstammholz in die Wintersaison starten. Währungsbedingt schwächere Exporte, und vermehrte Zwangsnutzungen (Käferholz) als Folge des trockenen und heissen Sommers, sorgten für eine komfortable Versorgungslage der Säger und Industrieholzverarbeiter. Mildes Winterwetter und nasse Waldböden erschwerten zwar in den letzten Wochen die Holzernte. Die Mehrheit der Sägewerke ist dennoch ausreichend versorgt. Überschussmengen sind abgebaut.
In einigen Regionen ist durch die rückläufige Bautätigkeit im Wohnungsbau auch das Absatzvolumen für Holzprodukte kleiner geworden. Die Verarbeiter setzen jedoch weiterhin und oft erfolgreich alles daran, ihre Marktanteile zu halten oder auszubauen und sind daher auf eine ausreichende kontinuierliche Belieferung mit frischem Stammholz angewiesen.

Insgesamt konnte der Anteil von Holz im Wohnungsbau weiter zulegen. Dank den gemeinsamen Anstrengungen von Waldwirtschaft und Holzindustrie ist es gelungen, die Marktanteile von Schweizer Holz zu halten. Die 2015 massiv verstärkte gemeinsame Kommunikations-Offensive für das Herkunftszeichen Schweizer Holz und für Holzerzeugnisse aus der Schweizer Wertschöpfungskette trägt erfreuliche Früchte und wird auch 2016 intensiv weiter geführt. Trotz grosser Herausforderungen glauben die Schweizer Waldbesitzer und Holzverarbeiter an den Produktionsstandort Schweiz.
Frisches Holz ist weiterhin gefragt, insbesondere gute Qualitäten. Wenn immer möglich sollten die einheimischen Verarbeiter bedarfsgerecht beliefert werden.

Die Holzmarktkommission (HMK) trifft sich wieder am 14. Juni 2016.

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Quelle: Preisempfehlung der Holzmarktkommission (HMK) vom 19.01.2016

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