Asiatischer Laubholzbockkäfer in Winterthur gefunden

Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist ein aus Asien stammender Baumschädling. Nun wurde er in Winterthur entdeckt. Als Sofortmassnahme mussten 64 Jungbäume an der Sulzerallee in Neuhegi gefällt werden.


Bisher wurden einzelne Exemplare des asiatischen Laubholzbockkäfers (Anoplophora glabripennis) in den Kantonen Basel-Stadt, Freiburg und Thurgau entdeckt. Der Asiatische Laubholzbockkäfer befällt verschiedenste Laubholzarten – auch gesunde Bäume. Er kann sie binnen weniger Jahre zum Absterben bringen. Der Schädling gilt als besonders gefährlich, ist meldepflichtig und muss konsequent bekämpft werden.
bockkfer.jpgDas Vorkommen in Winterthur betrifft über 30 vor vier Jahren an der Sulzerallee in Neuhegi gepflanzte Bergahorne (Acer pseudoplatanus). Diese waren vom Käfer und seinen Larven befallen und mussten heute Morgen notfallmässig gefällt werden. In Absprache mit den kantonalen Fachleuten wurde wegen grossem Befallsverdacht der gesamte Teil der östlichen Allee gefällt, total 64 Jungbäume. Die Bäume werden vor Ort geschreddert, und das Hackholz wird in einem geschlossenen Container in die nahegelegene Kehrichtverbrennungsanlage gefahren. Die Baumstrünke werden ausgegraben und ebenfalls gehackt.
In den nächsten Tagen wird ein Gebiet innerhalb eines Umkreises von 500 Metern nach weiteren befallenen Pflanzen und den Käfern abgesucht. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Laubbäumen wie z.B. Ahorn, Pappel, Weide, Rosskastanie, Birke, Platane und Buche. Im Gegensatz zu bekannten anderen Schädlingen, welche meist nur eine Pflanzenart befallen, sind fast sämtliche auf Stadtgebiet vorkommenden Laubgehölze gefährdet. Sollten weitere Funde gemacht werden, müssen auch diese befallenen Bäume unverzüglich durch Fachleute gefällt und das Holz fachgerecht entsorgt werden. Unterstützung könnten bei der Suche speziell ausgebildete Teams mit Suchhunden bieten, wie sie auch bereits im Kanton Basel eingesetzt wurden. Es gilt, eine weitere Verbreitung des Laubholzbockkäfers im städtischen Grünraum und im Stadtwald zu verhindern.
Wie es zur Verbreitung in Winterthur kommen konnte, kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden. Wahrscheinlich ist, dass die ersten Larven in Verpackungsholz aus Übersee eingeschleppt wurden.

Weitergehende Informationen zum Thema finden Sie hier:

Bundesamt für Umwelt
Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

Auskunft: Markus Hochstrasser, Fachstelle für Pflanzenschutz des Kantons Zürich, Baudirektion, Tel. 058 105 98 19

Quelle: Gemeinsame Medienmitteilung Departement Technische Betriebe Winterthur und Baudirektion Kanton Zürich vom 19. Juli 2012

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