Klausner muss Anlagen in Domat/Ems bis Ende 2012 abbauen

Mitte 2011 ersteigerte Klausner die Sägeanlagen der insolventen Mayer- Melnhof Swiss Timber für 20 Millionen Franken. Die Baurechte auf dem Areal sowie die Werkhallen ersteigerte die Holzindustrie Pfeifer AG aus dem Tirol im September 2011.

Ende Februar verfügte das Schweizer Konkursamt, Klausner müsse die Anlagen bis Ende Juni 2012 demontieren. Beide Unternehmen erhoben daraufhin Einsprachen. Diese wurden jetzt vom Kantonsgericht vollumfänglich abgewiesen, wie das Konkursamt am Donnerstag mitteilte. Klausner hat jetzt Zeit bis Ende 2012, die Anlagen zu entfernen. Das Konkursamt verlängerte die Frist noch während des laufenden Beschwerdeverfahrens.

Wie aus dem Gerichtsurteil hervorgeht, hatten die Klausner GmbH und die Pfeifer AG schon im September 2011 eine geheime Vereinbarung zum Abbau getroffen. Darin habe sich Klausner verpflichtet, erst Ende Juni 2012 mit dem Abbau zu beginnen, zu einem Zeitpunkt also, zu dem das Konkursamt den Abbau schon beendet haben wollte. Hintergrund der Geheimvereinbarung seien laufende Abklärungen Pfeifers über einen etwaigen Weiterbetrieb der Sägerei. Das Gericht befand nun, dass die Vereinbarung gegenüber dem Konkursamt keine Wirkung entfalte.

Die «Verfahrensherrschaft bezüglich Abbau» steht gemäß dem Urteil nicht der Holzindustrie Pfeifer als Eigentümerin der Baurechtsgrundstücke zu, sondern dem Konkursamt. Die beiden Unternehmen seien nicht befugt, ohne Einverständis des Konkursamtes Absprachen zum Abbau zu treffen. Die Parteien können gegen die Entscheidung innerhalb von 10 Tagen beim Bundesgericht Beschwerde erheben.

Vom Tisch ist die durch das Konkursamt verhängte Entschädigung von 29.000 Franken im Monat, die Klausner für den nicht erfolgten Abbau hätte zahlen sollen. Die Entschädigung hätte das Amt an Pfeifer weitergeleitet. Die Tiroler verzichten aber auf die Zahlungen.

Quelle: Basler Zeitung/IHB

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