Medienmitteilung der Holzmarktkommission Ostschweiz vom 2. Juli 2019

Verbände der Waldeigentümer: Appenzell, Glarus, Schaffhausen, St. Gallen und Fürstentum Liechtenstein, Thurgau, Zürich und Holzindustrie Schweiz, Regionalverband Ost

Aktueller Käferholzanfall übersteigt die Verarbeitungskapazitäten stark. Die Waldholzlager mit letztjährigem Sturm- und Käferholz wurden inzwischen grossmehrheitlich abgebaut. Gemäss Umfrageergebnissen lagern in der Ostschweiz (SG/FL, AR/AI/TG/ZH/SH) noch rund 50'000 Festmeter unverkauftes Holz, was rund einem Monatsbedarf der Industrie entspricht. Die Sägewerke sind gut bis sehr gut mit Rohstoff versorgt.  Die Auftragslage wird als zufriedenstellend bezeichnet und dürfte weiterhin so bleiben. Sortimente in minderen Qualitäten sind aufgrund des hohen Angebotes preislich stark unter Druck.

Die Borkenkäfer waren dank der kühl-feuchten Witterung bis vor kurzem noch nicht so aktiv wie angenommen. Es ist jedoch eine hohe Populationsdichte vorhanden, und aktuell breitet sich der Käfer sehr schnell aus. Aufgrund der aktuellen Versorgungslage der Werke und der rasch steigenden Käferholzmengen, muss davon ausgegangen werden, dass in den nächsten zwei Monaten so viel Käferholz anfällt, dass die Werke nicht in der Lage sein werden, dieses laufend zu übernehmen. Damit der Forstschutz trotzdem gewährleistet werden kann, haben die Kantone Massnahmen getroffen. Zunehmend breitet sich auch der Borkenkäfer bei der Weisstanne stark aus. Je nach Region hat der Befall stark zugenommen und gefährdet die Weisstannenbestände. Hier muss der Forstschutz nun auch auf diese Baumart ausgeweitet werden. Die Delegation der Ostschweizer Wald- und Holzindustrie empfiehlt folgende Punkte einzuhalten.

- Fichtenbestände laufend auf befallene Bäume kontrollieren
- Käferbäume, bei denen die Rinde bereits abgefallen ist und damit aus Forstschutz?Sicht keine Gefahr mehr darstellen, sollen unbedingt stehen gelassen werden
- Forstschutzmassnahmen auf diejenigen Fichten legen, wo der Käfer noch im Stamm ist und mit der Ernte der Bäume beseitigt werden kann.
- Rundholz aus Käferholzschlägen sauber nach Qualität und Durchmesser in Absprache mit dem jeweiligen Holzkäufer aussortieren und direkt der Verarbeitung zuführen.
- Verblautes Käferholz und mindere Qualitäten aussortieren und auf Lager legen. Dieses kann erst im Herbst verkauft werden.
- Absolute Zurückhaltung bei Frischholzschlägen aus Normalnutzungen. Diese dürfen nur ausgeführt werden, wenn keine andere Möglichkeit besteht. Die Absatzkanäle müssen jetzt für das frische Käferholz freigehalten werden.
- Forstunternehmungen sollen aktiv in die Käferholzaufarbeitung integriert und deren Absatzmöglichkeiten genutzt werden.

Wir weisen darauf hin, dass sich die Ostschweizer Waldeigentümer auf einen schwierigen Sommer einstellen müssen. Die Waldbestände müssen bestmöglich geschützt und die Käferbekämpfung zielgerichtet geführt werden.

 

Auskünfte zu dieser Medienmitteilung sind erhältlich bei:

Wald St. Gallen & FL, Verband der Waldeigentümer, Heinz Engler, Telefon 071 375 60 90
Holzindustrie Schweiz, Regionalverband Ost, Pirmin Fischbacher, Telefon 071 931 12 62

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