Wolf in Andelfingen?

Am 02. März 2017 morgens  wurde in Andelfingen ein Schaf auf der Weide durch Bisse eines Tieres getötet. Die vorgefundenen Spuren deuten darauf hin, dass es von einem grösseren hundeartigen Tier gerissen wurde, das heisst, es könnte sich dabei auch um einen Wolf handeln. Die Vermutung wird durch ähnliche Funde im benachbarten Kanton Thurgau gestützt. Es könnte durchaus sein, dass es sich bei dem Tier um ein im Vorjahr geborenes Jungtier handelt, das sich auf Wanderschaft befindet und dabei in kurzer Zeit grosse Distanzen zurück legt. 

Die Fischerei- und Jagdverwaltung wertet die vorgefundenen Spuren momentan aus. Mit gesicherten Erkenntnissen aus den entnommenen genetischen Proben ist erst in einigen Wochen  zu rechnen.

Vorsorglich informieren wir mit dieser Nachricht die Nutztierhalter in der Region über den Vorfall. Wir empfehlen Ihnen insbesondere die Einzäunungen ihrer Tiere zu überprüfen und wenn möglich den Empfehlungen betreffend Wolfschutzzäune auf Kleinviehweiden siehe http://strickhof.ch/fachwissen/tierhaltung/herdenschutz/ anzupassen. Nutztierhalter können sich auch vom kantonalen Herdenschutzbeauftragten über das richtige Verhalten beraten lassen. Herden von kleineren Nutztieren, die nicht durch Schutzhunde bewacht werden, sollten nur auf Weiden gehalten werden, die sehr gut mit geeigneten Elektrozäunen gesichert sind und wenn möglich nachts eingestallt werden. Grosse Nutztiere wie Kühe oder Pferde sind nicht gefährdet.

Für die Bevölkerung, grosse Nutztiere und Haustiere besteht keine Gefahr. Der Wolf ist ein scheues Tier, das dem Menschen ausweicht. Bei Begegnung mit einem Wolf sollte man aber genügend Abstand wahren und sich zurückziehen. Hunde sollten an die Leine genommen werden. Beobachtungen bitte der Fischerei- und Jagdverwaltung melden (Telefon 052 397 70 70). Bitte dokumentieren Sie Ihre Beobachtung wenn möglich mit einem Foto.

Sollte sich die Vermutung bestätigen, dass es sich beim aktuellen Riss um einen Wolfsriss handelt, wäre dies der dritte Nachweis einer Wolfspräsenz im Kanton Zürich im Verlauf der letzten drei Jahre. Zuvor galt der Wolf im Kanton Zürich während über hundert Jahren als ausgestorben. Der Kanton Zürich fördert die Wiederansiedlung des Wolfes nicht, akzeptiert ihn aber als Teil der heimischen Wildfauna. Im Vordergrund steht eine möglichst konfliktfreie Koexistenz von Mensch und Wolf, wie sie mit dem Handlungsleitfaden Wolf (siehe http://www.aln.zh.ch/internet/baudirektion/aln/de/fjv/Jagd/artenmanagement/wolf.html#a-content) angestrebt wird.

Quelle: Mitteilung Fischerei- und Jagdverwaltung vom 3. März 2017

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