Mitteilung Holzmarktkommission Ostschweiz vom 18. September 2018

Rundholzmarkt nicht überschwemmen!

Ausgangslage

In Lagen unter 800 Meter über Meer fällt im Moment viel Käferholz an. Bis Mitte September sind es total ca. 180'000 Kubikmeter, bzw. ca. 20% einer Jahresnutzung. Die Ostschweizer Holzindustrie unterstützt die Waldeigentümer bei der Abnahme und beim Abtransport von Käferholz so gut sie kann. Forstschutzmassnahmen haben aktuell höchste Priorität. Zusammen mit regulär genutztem Holz und Sturmholz aus dem letzten Winter sind die Nadelrundholzlager der einheimischen Holzindustrie voll. Es herrscht europaweit ein Überangebot an Nadelrundholz. Der Absatz von Schnittholz läuft gut. Es wird in den nächsten Monaten einen Frischholzbedarf geben, da gewisse Schnittholzsortimente mit altem Lagerholz oder Käferholz nicht möglich sind. Die kundenspezifische Nachfrage sollte unbedingt befriedigt werden. Die Holzindustrie hat dazu Preisstabilität signalisiert.

Empfehlungen

- Forstschutz-Massnahmen konsequent weiterführen. Verblautes Holz vom Frischholz sauber trennen. Dabei sind die auszuhaltenden Längen laufend mit dem Käufer abzusprechen.

- Sturm- und Käferholz: Sturm- und Käferholz soll nicht „um jeden Preis“ verkauft werden. In den Kantonen Schaffhausen, Thurgau und Zürich kann Käferholz aus den jeweiligen Kantonen mit Forstschutzbeiträgen auf regionalen Holzlagern ausserhalb des Waldes zwischengelagert werden. Damit wird Druck von den Waldbesitzern und Förstern genommen. Es lohnt sich, Geduld zu haben und gute Gelegenheiten abzuwarten, um Holz ab Lager zu verkaufen.

- Frischholznachfrage Nadelholz: Es soll zuerst geprüft werden, ob regulär geerntetes und gelagertes Rundholz aus der Saison 17/18 oder Frischholz aus der Käferholzernte den Zweck auch erfüllen kann. Frisches Nadelrundholz nur auf Nachfrage und mit zuvor vereinbarten Preisen auf den Markt bringen. Frischholzschläge sollen frühzeitig geplant werden, damit Holz bei Bedarf kurzfristig geerntet werden kann. Als Preisbasis für Frischholz empfiehlt die Holzmarktkommission die getrennten Rundholzrichtpreisempfehlung vom Oktober 2017. Bei vorhandenen Absatzmöglichkeiten können auch schon Schleifholzschläge ausgeführt werden.

- Laubholz: Laubrundholz ist bereits jetzt gefragt, kann abgeführt und verkauft werden. Es lohnt sich für die Forstbetriebe und Waldbesitzer, die Nutzung von Laubhölzern als Rundholz, Brennholz, Energieholz vorzuziehen.

Die Holzmarktkommission trifft sich am 18. Januar 2019 zu einer nächsten Beurteilung der Lage.

 

Auskünfte zu dieser Medienmitteilung sind erhältlich bei:
- Wald St. Gallen & FL, Verband der Waldeigentümer, Heinz Engler, Telefon 071 375 60 90
- Holzindustrie Schweiz, Regionalverband Ost, Pirmin Fischbacher, Telefon 071 931 12 62

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