Generalversammlung FSC-Schweiz vom 10. April 2014

Der Verein FSC-Schweiz, bei dem auch die Zertifizierungsgruppe Zürich-Schaffhausen Mitglied ist, fand dieses Jahr in Lausanne statt.

Neuer Geschäftsführer

Nachfolger von Geschäftsführer Roland Furrer, der FSC-Schweiz nach nur drei Jahren verlässt, ist Hubertus Schmidtke. Er führt ein forstliches Planungsbüro in Winterthur. Schmidtke ist als Försterssohn mitten im Schwarzwald aufgewachsen und hat sich an der Universität Freiburg zum Forstwirten ausbilden lassen, bevor er in die Schweiz kam.
Das neue Amt passt nach Ansicht des Vorstandes von FSC-Schweiz hervorragend zu Hubertus Schmidtke, der in den vergangenen Jahren als Auditor internationale Erfahrung mit der Zertifizierung von forstlichen Klimaschutzprojekten gesammelt hat.

Ersatzwahlen Vorstand und verbesserte finanzielle Lage

Der Aargauer Förster Markus Steiner und der Waadtländer Jean Francois Métraux werden im Vorstand von Patrick Hofer und Jan Matti Keller abgelöst.

Die finanzielle Situation des Vereins hat sich stabilisiert. Der Verein schloss mit einem Gewinn von 17'000 Franken und hat jetzt ein Eigenkapital von 34'000 Franken. Der hohe Gewinn kam auch zustande, weil die Projekte mit internationalem Kontext, wie etwa dem Waldstandard, nur verzögert bearbeitet werden konnten. Für 2014 erhält FSC-Schweiz deutlich mehr Mittel von FSC International. 

Umstrittene Online Claim Plattform

Die umstrittene FSC Online Claim Plattform OCP ist im Moment wegen grossen Vorbehalten der FSC-Zertifikatsinhaber auf Eis gelegt, wird aber weiter verfolgt. Mit der OCP soll der FSC-Warenfluss auf einer Onlineplattform registriert werden.

Im direkten Gespräch mit FSC International

Kim Carstensen und Gemma Boetekees von FSC-International zeigten auf, wie sich die weltweit tätige Organisation weiterentwickeln muss. Das Modell FSC sei ein internationaler Grosserfolg. In den letzten fünf Jahren wuchs die zertifizierte Waldfläche von 90 auf 180 Millionen Hektaren Wald. Carstensen führte aus, dass mit der Grösse auch Managementprobleme entstanden seien. Die Frage, welche die Schweiz vor allem betreffe, sei jene nach Scale, Intensity and Risk.

Der ehemalige ETH-Forstprofessor und Co-Präsident von FSC-Schweiz, Rodolphe Schläpfer, forderte die Vertreter von FSC International auf, sich wieder mehr auf die ursprünglichen Prinzipien zu fokussieren und auf die kritischen Stimmen zu hören. Schläpfer warf die Frage auf, ob es denn sinnvoll sei, die Wälder und die Plantagen in einen Topf zu werfen? Er kritisierte, dass das FSC-Management nicht unabhängig sei und nannte die neue Definition von Wald schlicht 'erstaunlich'. Schläpfer sagte aber auch, dass man sich bewusst sein müsse, dass die Wälder der Erde ohne FSC viel schlechter dastehen würden.

Quelle:  Waldzertifizierungsgruppe Zürich-Schaffhausen, fk,  11. April 2014

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